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Dr. Michael Schwarz

Nutzerverhalten

Ein weiterer wesentlicher Faktor für ein energiesparendes und dennoch hygienisch ausreichendes Lüften ist die Information der Nutzer. Das Verhalten der Bewohner ist von Gewohnheiten und Glaubenssätzen aus der älteren und jüngeren Vergangenheit bestimmt, die nur durch Information geändert werden können. Diese Gewohnheiten haben ihren Ursprung in Wohngebäuden, wie sie vor 20 - 100 Jahren gebaut wurden und passen zu den heutigen Niedrigenergiegebäuden nicht mehr. Einige seien nachfolgend genannt:

•      Schlafen bei offenem Fenster ist gesund. Richtig ist, daß der Mensch ausreichend Sauerstoff benötigt und daß die Luft im Schlafzimmer regelmäßig erneuert werden muß. Im Schlaf benötigen 2 Personen pro Stunde 30 - 40 m3/h Frischluft, d. h. im Schlafzimmer mit 18 m2 einen Luftwechsel von 0,7 - 1/h. Bei geschlossenem Fenster sind es nur 0,1 - 0,2 /h, bei gekipptem Fenster jedoch 2 - 3/h. Da Stoßlüften alle 2 Stunden in der Nacht ausscheidet bleibt das Fenster häufig offen.

•      Lüften verschwendet Energie. Dies ist richtig, aber ein Mindestluftwechsel ist notwendig, sonst leidet die Gesundheit und es kann zu Bauschäden kommen.

•      Die Wärmedämmung verhindert das Atmen der Wände, deshalb kommt es zu Schimmelbildung. Wände "atmen" nicht, weit mehr als 90 % der Feuchte wird in allen Häusern über Lüften abgeführt. Moderne Gebäude haben dichte Fenster und Türen, daher lüftet es nicht mehr "automatisch", Feuchte in Wohnungen kommt vom zu geringem Luftwechsel, nicht von guter Wärmedämmung.

Der große Vorteil einer Lüftungsanlage ist, daß die Bewohner sich nicht mehr um das richtige Maß an Lüftung kümmern müssen, die Bedienungsanleitung ist sehr einfach:

"Lassen Sie die Fenster im Winter geschlossen, die Lüftungsanlage sorgt für ausreichende und sparsame Lüftung. Verschließen Sie die Zuluftöffnungen nicht"