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Dr. Michael Schwarz

Lüftungsanlagen

Die Absaugung funktioniert nur, wenn auch ausreichend Luft nachströmen kann, dazu werden in den Wohnräumen Zuluftöffnungen angebracht, durch die die benötigte Luftmenge kontinuierlich nachströmen kann. Mit dieser einfachen Abluftanlage läßt sich gleichzeitig ausreichend und sparsam lüften. Das Bild zeigt das Schema einer derartigen Lüftungsanlage, wie sie in den Gebäuden verwirklicht wurde. Bei innenliegenden Sanitärräumen ist der Abluftstrang ohnehin notwendig, wobei häufig vergessen wird, daß Luft nur abgesaugt werden kann, wenn diese irgendwo in der Wohnung nachströmen kann, dazu müssen spezielle Zuluftelemente eingebaut werden, die folgende Anforderungen erfüllen müssen:

·         Gewährleistung von Schallschutz
·        
Filter und Fliegengitter
·        
Winddrucksicherung, damit bei Wind kein erhöhter Luftwechsel auftritt
·        
Verschließeinrichtung

Prinzipiell sind für den Abluftstrang zwei Systeme verwendbar:

•     Bei den Dezentralen Anlagen befinden sich die Ventilatoren wie üblich in den Wohnungen, d. h. am Beginn des Abluftstrangs. Die Geräte müssen mit Filter und Brandschutzklappe ausgerüstet sein und mindestens zweistufig betrieben werden können. Dezentrale Ventilatoren sind einfach zu regeln. Durch entsprechende Hinweise in der Bedienungsanleitung muß dafür gesorgt werden, daß die Geräte regelmäßig gewartet werden (Filterreinigung).

•     Bei Zentralen Abluftanlagen sitzt ein Ventilator am Ende des Abluftstrangs und saugt alle Wohnungen gemeinsam ab. Für die bedarfsgerechte Regelung müssen in jeder Wohnung regelbare und verschließbare Luftventile mit Brandschutzklappen eingebaut sein. Zentrale Abluftanlagen sind in der Regel teurer, sie haben allerdings einen deutlich geringeren Stromverbrauch. Zentrale Abluftanlagen lassen sich leicht einbauen, wenn das Gebäude einen Dachraum besitzt, in dem das Gebläse und die Sammelleitungen untergebracht werden können. Bei Gebäuden mit Flachdach muß der Ventilator auf dem Dach aufgesetzt werden.

Die Kosten der Abluftanlagen nach dem dezentralen System betragen rund 7.500 Euro/Wohnung einschließlich der Zuluftelemente. Die Mehrkosten gegenüber der üblichen Lösung mit Abluftventilatoren in innenliegenden Sanitärräumen - was ohne Zuluftöffnungen nur unzureichend funktioniert - betragen davon je nach Ausführung etwa die Hälfte, d. h. rund 5 Euro/m2 Wohnfläche. Das zentrale System ist je nach Gebäudeform und -größe um 15 - 30 % teurer (100 ‑ 200 Euro/WE), bei weniger als 8 Wohnungen sollte es aus diesem Grund nicht eingesetzt werden. Dagegen liegt der Energieverbrauch des zentralen Systems wegen der besseren Ventilatorwirkungsgrade nur etwa halb so hoch, die Energiekosten um etwa 7 Euro/WE/Jahr niedriger als bei den dezentralen Anlagen, so daß sich beim unteren Limit von 100,- Euro/WE Mehrkosten über 15 Jahre hinweg in etwa Kostengleichheit ergibt.